Ghana gilt als eine der wenigen funktionierenden Demokratien in Afrika. Politisch ist das Land stabil, auch die Wirtschaft ist relativ breit aufgestellt. Es hat jedoch wie jedes Entwicklungsland mit Schulden, wenig Kapital, fallenden Weltmarktpreisen und hoher Arbeitslosigkeit zu kämpfen. 2007 wurden vor der Küste Ölfelder entdeckt. Ein Gesetz soll garantieren, dass einheimische Unternehmen ausreichend beteiligt werden. Doch einen großen Teil der Lizenzrechte haben sich ausländische Firmen gesichert.
Trotz fortschreitender Industrialisierung ist Ghana vor allem ein Agrarland. Fast 60% der Bevölkerung arbeiten in Landwirtschaft und Fischerei. Zweite Säule der Binnenwirtschaft ist das verarbeitende Gewerbe. Das Bruttoinlandprodukt lag 2016 laut Internationalem Währungsfond auf Platz 86. Auf dem Index der menschlichen Entwicklung (HDI 2016), der das Pro-Kopf-Einkommen, die Lebenserwartung und die Ausbildung berücksichtigt, steht Ghana auf dem 139. Platz von 187 Ländern. Traurige Berühmtheit erlangte Ghana im Jahr 2011 mit dem UNICEF-Siegerfoto Ghana: Unser Müll in Afrika, aufgenommen in Agbogbloshie, einem Slum am Rande der Hauptstadt. Elektroschrott aus aller Welt landet hier auf einer der größten Elektroschrott-Deponien Afrikas.
Eine der bedeutendsten Persönlichkeiten des Landes ist Kwame Nkrumah († 1972), erster Präsident des Landes. Er hatte sich Ende der 40er Jahre an die Spitze der Widerstandsbewegung gesetzt, Streiks und Boykotte organisiert und maßgeblich dazu beigetragen, dass sich Ghana am 6. März 1957 als erstes schwarzafrikanisches Land aus der Kolonialherrschaft lösen konnte. Der berühmteste Ghanaer ist wohl Kofi Annan. Er war von 1997 bis 2006 Generalsekretär der Vereinten Nationen und wird in Ghana sehr verehrt.